Mobilitaet
9 August 2023

Reisen mit dem Wohnmobil

Wohnmobile sind einzigartig, um dem Alltag zu entfliehen und das Abenteuer um die Ecke zu finden. Sie machen es leicht, Freiheit, Entdeckung und Komfort zu verbinden. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Wohnmobile an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Ob für 2 Tage oder 2 Monate, ob luxuriös oder minimalistisch, ob mit der Familie oder als Liebespaar, das bleibt Ihnen überlassen! Ist diese Erfahrung verlockend? Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Reise optimal gestalten können.

camping-car au bord d'un lac

Welches Wohnmobil soll es sein?

Es gibt verschiedene Arten von Wohnmobilen, die in zwei Hauptkategorien zusammengefasst werden können:

  • Traditionelle Wohnmobile (teil- bzw. vollintegriert): Sie sind geräumig und komfortabel und für große Familien geeignet. Sie sind etwas sperriger und finden eher auf Campingplätzen und auf Plätzen für Wohnmobile Platz.
  • Ausgebaute Kastenwagen und Campervans: Modelle mit Aufstelldach (die berühmten VW-Busse) oder traditionelle Campervans (meist ausgebaute Maxi-Vans wie der Fiat Ducato oder der Citroën Jumper), die auf Wunsch oder serienmäßig ausgestattet werden. Da sie kleiner sind, sind sie leichter zu handhaben und geeignet für Anfänger. Außerdem sind sie unauffälliger, was bei Reisen abseits ausgetretener Pfade von Vorteil ist.

Orientierung für sicheres Fahren

Der normale B-Führerschein reicht aus, um ein herkömmliches Wohnmobil oder einen umgebauten Transporter zu fahren, sofern die zulässige Gesamtmasse (zGM) weniger als 3,5 Tonnen beträgt. Wenn die zGM zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen liegt, benötigen Sie einen C1-Führerschein.

Das Volumen des Wohnmobils ist beeindruckend, aber das Fahrgefühl ähnelt dem eines Autos. Es ist also zum Greifen nah, vor allem, wenn Sie die folgenden Tipps zur Vorbereitung Ihrer ersten Reise befolgen:

  • Berücksichtigen Sie die Abmessungen Ihres Fahrzeugs. Die Breite für Engstellen, die Länge für Überholvorgänge und natürlich die Höhe für Tunnel und Unterführungen. Oft können Sie sich auf Schilder verlassen, die Sie warnen… aber nicht immer! Äste, Balkone und andere hohe Hindernisse können Sie ebenfalls überraschen und Schäden verursachen.
  • Seien Sie vorsichtig beim Wenden und Manövrieren. Nehmen Sie enge Kurven etwas weiter, damit die Räder nicht den Bürgersteig berühren.Bei Wohnmobilen muss man ohne Rückspiegel manövrieren. Einige sind mit einer Rückfahrkamera ausgestattet. Wenn nicht, bitten Sie einen Beifahrer, auszusteigen und Sie einzuweisen. Der Abstand zwischen den Hinterrädern und der Stoßstange ist größer als bei einem Auto, sodass die Kamera oder Ihr Beifahrer beim Einparken von unschätzbarem Wert sein werden. Ein paar Übungen vor der ersten Reise sind ebenfalls hilfreich.
  • Antizipieren Sie das Bremsen. Sie sind schwerer und benötigen eine längere Strecke zum Anhalten. Vergrößern Sie nicht nur den Sicherheitsabstand, sondern berücksichtigen Sie auch das Verhalten anderer Fahrer und Hindernisse. Fahren Sie beim Überfahren von Bodenwellen besonders langsam, um einen Zusammenstoß mit dem Fahrgestell oder dem Auspuffrohr zu vermeiden.
  • Hüten Sie sich vor dem Wind.  Höhe bedeutet Windwiderstand. Das Fahrzeug kann beim Überholen eines Lastwagens oder bei Wind ins Schlingern geraten. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Wetterbedingungen an.
  • Bleiben Sie wachsam. Die ersten Unfälle ereignen sich oft nach ein paar Tagen auf der Straße, wenn man Vertrauen gefasst hat und unvorsichtig geworden ist.

Sicherheit ist nicht nur für den Fahrer, sondern auch für die Mitfahrer wichtig:

  • Alle sollten sitzen und angeschnallt sein (bei einer langen Reise auf dem Bett zu sitzen kommt nicht in Frage!).
  • Die Füße des Beifahrers vorne gehören nicht auf das Armaturenbrett: Bei einer Notbremsung oder einem Unfall kann dieses Verhalten schwerwiegende Verletzungen zur Folge haben.

Vorbereitungen für Ihre Reise

Welche Unterschiede gibt es in der Straßenverkehrsordnung?

Innerhalb der Europäischen Union gelten von Land zu Land unterschiedliche Verhaltensregeln. Ein kurzer Blick auf die Website „Im Ausland“ hilft Ihnen, sich schnell zurechtzufinden und Bußgelder zu vermeiden.

Wählen Sie Ihre Zwischenstopps

Ob Sie nun planen oder improvisieren, Sie werden davon profitieren, wenn Sie Ihre Abende vorausplanen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

 Es gelten die gleichen Parkregeln wie für andere Fahrzeuge. Das gibt Ihnen aber nicht das Recht, überall zu campen. Mit anderen Worten: Es ist in Ordnung, anzuhalten (auch für eine Nacht), aber es kommt nicht in Frage, die Unterlegkeile, das Vorzelt und die Möbel herauszunehmen. An Möglichkeiten zum Campen mangelt es jedoch nicht:

  • kostenlose Raststätten (diese sind vor allem für Luxemburg weithin aufgeführt),
  • Campingplätze mit einem ausgestatteten Bereich für Wohnmobile,
  • spezifische Netze wie Camping Car Park.

Alle drei haben den Vorteil, dass sie für die Entleerung des Wohnmobils (Toilette und Abwasser) ausgerüstet sind.

Für diejenigen, die abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sein wollen, gibt es ebenfalls eine Möglichkeit:

  • alle schönen Plätze, an denen Sie über Nacht parken können, sind in der unverzichtbaren Park4night-App aufgelistet.
  • Anwohner: Über die HomeCamper-Plattform stellen Privatpersonen ihren Garten für eine oder mehrere Nächte zur Verfügung.

Die Kontrollen vor der Abreise

  • Achten Sie darauf, dass Sie die Tragfähigkeit des Fahrzeugs nicht überschreiten. Diese wird auch als Nutzlast bezeichnet, ist in der Zulassungsbescheinigung angegeben und variiert von Wohnmobil zu Wohnmobil.  Sie stellt die Obergrenze für die Berücksichtigung von Fahrgästen, Gepäck und Sonderausstattungen des Wohnmobils (Markise, Schiebedach usw.) dar.
  • Achten Sie neben den üblichen Kontrollen (Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel) besonders auf den Reifendruck und die Reifenabnutzung. Die Reifen werden viel stärker beansprucht als bei Ihrem normalen Auto. Rechnen Sie also mit 4,5 bis 5,5 bar, entscheiden Sie sich für das Aufpumpen mit Stickstoff statt mit Sauerstoff und verwenden Sie Metallventile.
  • Die Last ist gut verteilt: Vermeiden Sie, dass das Fahrzeug auf einer Seite, vorne oder hinten aus dem Gleichgewicht gerät. Das sorgt für mehr Stabilität und geringeren Reifenverschleiß. 
  • Alles ist gut verstaut und sicher: Wenn das Wohnmobil unterwegs ist, bewegt sich alles, und ein Gegenstand, der durch den Innenraum fliegt, kann großen Schaden anrichten. Im Falle eines Aufpralls verwandelt die Geschwindigkeit eine gewöhnliche italienische Kaffeemaschine in eine gefürchtete Waffe. Vergewissern Sie sich also vor Ihrer Abreise, dass alles weggeräumt ist und die Schranktüren richtig geschlossen sind.

Berücksichtigen Sie die Reichweite des Fahrzeugs

Wenn Sie es gewohnt sind, Ihre Tankanzeige zu kontrollieren, sollten Sie auch an die Anzeigen Ihrer Ausrüstung denken. Wie sieht Ihre Wasser-, Strom- und Gasversorgung aus?

Der Wasserverbrauch ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Der Durchschnitt liegt zwischen 7 und 25 l pro Person und Tag, wenn nur sehr kurz geduscht wird.

Bei der Elektrizität hängt dies auch von Ihren Geräten (Mikrowelle, Fernseher usw.) und der Jahreszeit (kurze, kalte Tage im Winter) ab. Immer mehr Camper rüsten sich mit Photovoltaikanlagen aus. Denken Sie auch daran, die Batterie regelmäßig aufzuladen, indem Sie regelmäßig fahren oder sie mit 220 V aufladen.

Gas kann sowohl zum Kochen als auch für den Kühlschrank, den Warmwasserbereiter und die Heizung verwendet werden. Stellen Sie sicher, dass Sie immer eine Flasche im Voraus zur Verfügung haben, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Mieten oder kaufen?

So wie das Interesse am Nomadenurlaub steigt, so steigt auch das Interesse an der Vermietung von Wohnmobilen. Egal ob mit professionellen Unternehmen oder zwischen Einzelpersonen, diese Option ist ideal, um nur die guten Seiten des Reisecampings zu genießen. Buchen, nutzen, zurückgeben… und wieder von vorne beginnen. Keine Investitionen oder Risiken für den Kauf, keine Verwaltungsformalitäten, keine Probleme mit der Lagerung des Wohnmobils zwischen zwei Reisen.

Ihr erster Roadtrip war ein Erfolg und Sie sind versucht, einen Schritt weiterzugehen? Der Kauf des Fahrzeugs lohnt sich, wenn Sie es häufig nutzen können oder es selbst vermieten. Vielleicht sind Sie auch an Time-Share mit anderen Eigentümern interessiert. Dies ist eine Möglichkeit, die z. B. von Camping-Quart angeboten wird: ein gemeinsamer Kauf, um ihn billiger zu machen und die üblichen Probleme (Überwinterung usw.) zu vermeiden.

Für welche Option Sie sich auch immer entscheiden, Sie müssen Ihre Bedürfnisse und Prioritäten klären, um zu bestimmen, welches Modell am besten zu Ihnen passt: die Anzahl der Reisenden, der Zeitraum und die Dauer der Reise, das Budget, aber auch die Art der Ausrüstung? Alles neu oder gebraucht? Von einem Händler oder einer Privatperson? 
Wenn Sie ein Wohnmobil kaufen, sollten Sie auch an eine angemessene Versicherung denken. Es gibt spezielle Garantien für Wohnmobile, fragen Sie also Ihren Makler um Rat.

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