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Wie wäre es mit Kreislaufwirtschaft Denken? Für eine nachhaltige Zukunft schon heute

Angesichts der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und der Klimakrise ist es unerlässlich, unsere Produktions- und Konsumgewohnheiten zu überdenken. Dieser Artikel untersucht die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, ihre konkreten Vorteile und inspirierende Initiativen, die zeigen, dass dieses Modell nicht nur möglich ist, sondern bereits umgesetzt wird.

Modell der Kreislaufwirtschaft. Quelle aus dem Wissenschaftlicher Dienst des Europäischen Parlaments.

Von der linearen Wirtschaft zur globalen Sättigung

Unser derzeitiges Wirtschaftsmodell basiert auf einer einfachen, aber zerstörerischen Logik: gewinnen, herstellen, verbrauchen, wegwerfen. Dieses lineare Modell, das aus der industriellen Revolution stammt, stößt heute an seine Grenzen.

Einige Zahlen verdeutlichen das Ausmaß:

  • In 50 Jahren hat sich die Gewinnung natürlicher Ressourcen um das 3,5-Fache auf über 90 Milliarden Tonnen pro Jahr erhöht.
  • Diese Gewinnung ist für 90 % des weltweiten Verlusts an biologischer Vielfalt und die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
  • Dennoch werden nur 7,2 % der weltweit verbrauchten Materialien wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, wobei diese Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist.

Die Kreislaufwirtschaft: ein von der Natur inspiriertes Modell

Die Kreislaufwirtschaft schlägt einen radikalen Bruch mit diesem linearen System vor. Ihr Prinzip? Nichts geht verloren, alles wird umgewandelt. Wie natürliche Ökosysteme zielt sie darauf ab, Ressourcen so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und den Begriff „Abfall” abzuschaffen.

Dazu stützt sie sich auf die „3-R-Regel“:

Vermeiden, Reduzieren, Wiederverwenden, Reparieren, Recyceln.

Jedes „R” ist ein wichtiger Schritt, um unsere Produktions- und Konsumgewohnheiten zu überdenken und die Lebensdauer von Gegenständen zu verlängern.

Aber Vorsicht: Recycling allein reicht nicht aus. Entgegen der landläufigen Meinung ist es energieintensiv, begrenzt und oft auf lange Sicht ineffizient. Deshalb sind vorgelagerte Maßnahmen (Reduzierung, Wiederverwendung, Ökodesign) viel sinnvoller.

Konkrete Maßnahmen, die Sie schon heute umsetzen können

Es ist möglich, auf individueller oder kollektiver Ebene zu handeln. Hier sind einige einfache Maßnahmen, die sich aus den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ableiten lassen:

  • Bevorzugen Sie gebrauchte oder wiederaufbereitete Gegenstände.
  • Reparieren statt ersetzen: Eine Maßnahme, die die Lebensdauer von Produkten verlängert und die Gewinnung neuer Ressourcen vermeidet.
  • Teilen Sie bestimmte Güter, anstatt sie individuell zu besitzen: Leihen Sie sich beispielsweise Heimwerkerwerkzeuge, eine Bohrmaschine oder organisieren Sie Fahrgemeinschaften mit Ihren Kollegen.
  • Einwegprodukte vermeiden und wiederverwendbare und langlebige Güter bevorzugen;
  • Besser trennen, um Restmüll besser verwerten zu können.

Die Foyer-Gruppe engagiert sich: zwei vorbildliche Initiativen

Die Kreislaufwirtschaft ist keine Utopie. Sie wird bereits von verantwortungsbewussten Unternehmen wie der Foyer-Gruppe umgesetzt, die zahlreiche konkrete Maßnahmen zur Verringerung ihrer Umweltbelastung ergreift.

Die Partnerschaft mit GPA ermöglicht die Wiederverwendung von Autoteilen aus Unfallfahrzeugen. Diese voll funktionsfähigen Teile werden zur Reparatur anderer Autos verwendet, wodurch die Produktion neuer Teile vermieden, die Kosten für die Kunden gesenkt und der Automobilabfall reduziert werden.

Die Zusammenarbeit mit La Poste fördert die Reparatur beschädigter Telefone anstelle ihres Ersatzes. Dies begrenzt den Abbau seltener Ressourcen und verlängert die Lebensdauer der Geräte.

Ein notwendiger und inspirierender Wandel

Wie Dame Ellen MacArthur, Gründerin der Ellen MacArthur Foundation zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, so treffend formuliert:

„Eine Kreislaufwirtschaft gibt Unternehmen die Möglichkeit, sich neu zu erfinden, der Gesellschaft einen nachhaltigeren Weg und dem Planeten eine Chance zur Regeneration.“

Es geht nicht mehr nur darum, anders zu konsumieren, sondern anders zu denken und sich in jeder Phase des Lebenszyklus eines Produkts zu fragen: Ist es notwendig? Ist es reparierbar? Kann man es teilen?

Es ist Zeit zu handeln

Die Kreislaufwirtschaft ist keine Option, sondern angesichts der Grenzen unseres Planeten eine Notwendigkeit. Sie ist auch eine Quelle für Innovation, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und nachhaltige Arbeitsplätze.

Ob Bürger, Unternehmen oder Institution – jeder kann auf seiner Ebene handeln. Das Modell ist bekannt, die Lösungen existieren und konkrete Beispiele gibt es zuhauf. Es ist Zeit, sie zu nutzen, um eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen. Zirkuläres Denken bedeutet, heute auf eine Umweltkrise zu reagieren, die keinen Aufschub mehr duldet.


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