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Erste Hilfe in Luxemburg: Wo, wie und warum Sie einen Kurs absolvieren sollten

Unfälle treffen nicht nur andere. Häufig machen die ersten Minuten nach einem Unfall, einem Schwächeanfall oder einem Sturz den Unterschied. Zu wissen, wie man richtig reagiert, kann lebenswichtig sein. In Luxemburg wird ein Erste-Hilfe-Kurs dringend empfohlen – für Unternehmen ist er sogar verpflichtend. Dank zahlreicher Angebote im ganzen Großherzogtum kann jede und jeder lebensrettende Maßnahmen erlernen.

Eine Gruppe Menschen während eines Erste-Hilfe Kurses

Erste-Hilfe-Kurse können Leben retten

Ein Erste-Hilfe-Kurs erfüllt gleich zwei Zwecke: Er schützt die Menschen in Ihrem Umfeld und hilft, gesetzliche Vorgaben im Unternehmen zu erfüllen. Sachgemäße Handgriffe bieten Sicherheit, sparen Zeit und stabilisieren die Situation, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Warum lohnt sich eine Erste-Hilfe-Ausbildung

Einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren, ist ein bürgerliches, solidarisches und verantwortungsbewusstes Engagement. Ohne sofortige Maßnahmen sinken beispielsweise bei einem Herzstillstand die Überlebenschancen drastisch auf unter 3 % (Quelle: Men.public.lu).

Indem Sie die wichtigsten Maßnahmen erlernen, wie das Absichern der Unfallstelle, die Wundversorgung, das Stillen von Blutungen, die Herz-Lungen-Wiederbelebung, werden Sie zu einem wichtigen Teil der Rettungskette. Ob bei einem Unfall zu Hause, bei einem Notfall auf der Straße oder bei einem Zwischenfall beim Sport: Geschulte Personen können schnell und richtig handeln.

Gut zu wissen: Foyer als Partner für Prävention und Gelassenheit

Foyer unterstützt seine Kundinnen und Kunden mit Vorsorge-, Gesundheits- und Präventionsangeboten, die individuell angepasst werden. Über das Programm „Sérénité Santé“ profitieren Versicherte unter anderem von Modulen zur Sensibilisierung für lebensrettende Maßnahmen.

Gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen

Das Gesetz vom 17. Juni 1994 verpflichtet jedes Unternehmen, eine ausreichende Zahl von Mitarbeitenden in Erster Hilfe zu schulen.

Richtwerte (Quelle: ASTF.lu) :

  • 5 % in administrativen oder kaufmännischen Betrieben
  • 10 % in risikoreichen Branchen wie Industrie, Logistik oder Bau

So wird sichergestellt, dass im Ernstfall schnell qualifizierte Hilfe verfügbar ist. Es empfiehlt sich außerdem, Ersatzkräfte zu schulen, um Ausfälle zu kompensieren.

Alle Teilnehmenden erhalten ein vom Innenministerium anerkanntes Zertifikat, das fünf Jahre gültig ist und anschließend erneuert werden muss.

Wie läuft ein Erste-Hilfe-Kurs ab?

Die Kurse bestehen aus praktischen Übungen, realistischen Situationen und direktem Austausch mit erfahrenen Kursleitenden.

Kursanbieter in Luxemburg

Erste-Hilfe-Kurse sind für alle zugänglich und werden von mehreren anerkannten Einrichtungen angeboten, darunter:

  • CGDIS (Großherzoglicher Feuerwehr- und Rettungsdienst)
  • Luxemburgisches Rotes Kreuz
  • ACL (Automobile Club Luxembourg)
  • House of Training
  • RH Expert
  • Weitere private Anbieter

Eine vollständige Liste finden Sie auf der Website des CGDIS oder dem offiziellen Weiterbildungsportal.

Die Kurse finden in Ausbildungszentren, in Unternehmen oder in Schulen statt. Unterrichtssprachen sind Luxemburgisch, Französisch, Deutsch und je nach Anbieter auch Englisch. Die Kosten liegen zwischen 160 und 285 € pro Person (Quelle: lifelong-learning.lu).

Das Erste-Hilfe-Programm

Das Programm folgt einem vom Innenministerium festgelegten nationalen Referenzrahmen und umfasst 16 Stunden Kurs, die in der Regel auf zwei ganze Tage oder mehrere halbe Tage aufgeteilt sind. Die Gruppen bestehen aus 8 bis 15 Personen, um einen interaktiven Austausch zwischen Teilnehmenden und Ausbildenden zu gewährleisten.

Realistische Situationen, Übungen an Puppen, der Umgang mit konkreten Fallbeispielen sowie die Nutzung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) machen den Kurs sowohl umfassend als auch praxisorientiert.

Zu den wichtigsten behandelten Themen gehören:

  • Häufige und schwere Unfälle: Schnittwunden, Verbrennungen, Blutungen, Brüche oder schwere Verletzungen
  • Bewusstlosigkeit: Erkennen eines bewusstlosen Opfers, stabile Seitenlage, Schutz vor Erstickung
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und Defibrillator (AED): Herzdruckmassage, Wechsel zwischen Beatmung und Herzdruckmassage, korrekte Anwendung eines Defibrillators
  • Pädiatrische Versorgung: Maßnahmen bei Ersticken oder Atemnot bei Kleinkindern
  • Notfall-Evakuierung und besondere Situationen: Vorgehen bei Evakuierungen, sicheres Abnehmen eines Motorradhelms, Erkennen von Risiken am Arbeitsplatz (gefährliche Stoffe, Maschinen, Arbeiten in der Höhe)
  • Kommunikation mit den Rettungskräften: effiziente Alarmierung, klare Informationen an die Notrufstelle, präzise Beschreibung der Situation und Weitergabe relevanter Maßnahmen an das Einsatzteam

Wo und wie kann man sich anmelden?

Erste-Hilfe-Kurse werden das ganze Jahr über angeboten. Das Anmeldeverfahren ist bewusst vereinfacht und vollständig online zugänglich. Besuchen Sie einfach die Website der ausgewählten Einrichtung, rufen Sie den Kalender der nächsten Kurse auf, wählen Sie den gewünschten Termin und die gewünschte Sprache (Luxemburgisch, Französisch, Deutsch oder Englisch, je nach Zentrum) und tragen Sie anschließend Ihre persönlichen Daten in das dafür vorgesehene Formular ein.

Die Zahlungsmodalitäten (online oder vor Ort) sowie die erforderlichen Unterlagen (Ausweis, Kontaktdaten, Nachweis für den Unternehmenstarif) werden im Rahmen der Anmeldung angegeben.

Ein Erste-Hilfe-Kurs in Luxemburg ist mehr als nur eine Pflicht: Es ist ein bürgerliches Engagement. In wenigen Stunden kann man die richtigen Reflexe erlernen, um Personen zu schützen, zu beruhigen und manchmal sogar zu retten. Handeln bedeutet, die Sicherheit seines Umfelds zu stärken und zu einer solidarischeren Gesellschaft beizutragen.


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